© Historisches Museum der Pfalz Speyer
Die ersten Hambacher Gespräche liegen hinter uns. Am 23. Mai diskutierten der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling und der Jurist sowie frühere Richter am Bundesverfassungsgericht Udo Di Fabio zum Thema 75 Jahre Grundgesetz.
Zum Thema „Gute Demokratie, schlechte Politik? Vertrauen in das politische Personal“ trafen sich am 26. Juni der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte und Franziska Brandmann, Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, auf dem Podium.
In diesem Jahr folgen noch zwei weitere Gespräche zum Leitthema „Vertrauenssache Demokratie“:
Mittwoch, 16. Oktober, 19 Uhr
Mehr Bürgerbeteiligung wagen?
Vertrauen in die Bevölkerung
„Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“, heißt es in Artikel 20 des Grundgesetzes. Bislang geschieht das vor allem durch die Wahl von Parlamenten. Immer lauter wird jedoch die Forderung, den Souverän stärker an politischen Entscheidungen zu beteiligen. Dies kann entweder direkt geschehen, etwa durch Volksabstimmungen – oder indirekt, durch Bürgerräte und andere innovative Instrumente der Partizipation. Eine umfassendere Bürgerbeteiligung setzt einen Vertrauensvorschuss in mündige Bürgerinnen und Bürger voraus.
Doch sind alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen in der Lage, ihre Alltagsexpertise einzubringen, Mehrheiten zu finden und dabei auch die Belange von Minderheiten angemessen zu berücksichtigen? Und wie viele Bürgerinnen und Bürger sind überhaupt bereit, sich regelmäßig politisch zu engagieren?
Mit:
Donnerstag, 7. November 2024, 19 Uhr
Marktkräfte, Bürokratie und soziale Verantwortung.
Vertrauen in die Wirtschaft
Vertrauen in die politischen Institutionen allein ist in einer Demokratie nicht ausreichend. Auch ein gewisses Vertrauen in die Wirtschaft ist notwendig: Materielle Sorgen und Existenzängste treiben Menschen dem Populismus zu. Vertrauen in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes kann dem entgegenwirken. Hingegen sinkt das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Demokratie, wenn Unternehmen das in sie gesetzte Vertrauen enttäuschen oder wenn der Staat nicht in der Lage ist, attraktive Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen zu schaffen.
Muss die Politik der deutschen Wirtschaft mehr zutrauen, um sich freier und innovativer entfalten zu können? Oder schadet ein zu großes Vertrauen in die Wirtschaft der Demokratie, etwa wenn freiwillige Selbstverpflichtungen scheitern oder ungehemmte Lobbyismus zu viel Einfluss gewinnt? Und gelten die Vorzeichen der Sozialen Marktwirtschaft – einst Grundpfeiler der deutschen Demokratie – auch in Zeiten der globalisierten und digitalisierten Ökonomie noch?
Mit:
Der Eintritt zu allen Hambacher Gesprächen ist frei.
Anmeldungen richten Sie bitte mit Vor- und Zunamen an: hambachergespraech@hambacher-schloss.de
Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, des Frank-Loeb-Instituts an der RPTU Kaiserslautern-Landau und der Stiftung Hambacher Schloss