Unter salischer Herrschaft wird die „Kästenburg“ zum Schutz des umliegenden Besitzes erbaut. Der Name leitet sich ab von den zahlreichen Kastanien (im pfälzischen Volksmund „Keschde“), die schon dem Berg seinen Namen gaben („Kästenberg“).
Schenkung der Burg an das Hochstift Speyer durch Johannes I., Bischof von Speyer.
Ausbau der Burganlage zur bevorzugten Feste des Hochstiftes. Speyerer Bischöfe halten sich oft auf der Burg auf oder werden gar in der Burgkapelle geweiht (1388: Nikolaus von Wiesbaden). Zudem dient die Burg als bischöfliches Urkundenarchiv. Mit dem Bau und Ausbau der bischöflichen Burg Marientraut (Hanhofen) seit 1414 nimmt jedoch die Bedeutung der Kästenburg für das Hochstift Speyer ab.
Rekonstruktion von Jakob Straub – Ein Denkmal der Deutschen Demokratie. Hrsg. vom Landkreis Neustadt/Weinstraße. Neustadt/Weinstraße 1969
Während des Pfälzischen Bauernkriegs wird die Burg von aufständischen Bauern („Nußdorfer Haufen“) verwüstet und geplündert.
Im Zweiten Markgrafenkrieg verlangt Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach vom Speyerer Bischof eine Brandschatzung in Höhe von 150.000 Gulden. Als ihm diese verwehrt wird, zerstört er sowohl die Kästenburg als auch die Madenburg. Es folgt eine lediglich notdürftige Instandsetzung. Die Kästenburg wird zum Sitz eines bischöflichen Forstverwalters degradiert.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstören französische Soldaten die verlassene Burg, die anschließend nur noch notdürftig befestigt wird.
Im Zuge der französischen Besetzung geht die Kästenburg in französischen Staatsbesitz über. Es kommt zu Verwüstungen und zur Verschleppung zahlreicher Bauteile in Neubauten der Umgebung.
Als „Rheinkreis“ gehört die Pfalz künftig zum Königreich Bayern. Die seit dem 19. Jahrhundert vielfach „Hambacher Schloss“ genannte Burgruine geht ebenfalls in bayerischen Staatsbesitz über.
16 Neustadter Bürger ersteigern die Burgruine für 625 Gulden vom bayerischen Staat. Trotz der damit einhergehenden Verpflichtung zur Sicherung der Burganlage werden noch im selben Jahr die Steine der Michaelskapelle abgetragen.
Ein Komitee Kaiserslauterer Bürger ersteigert das Hambacher Schloss und vermacht es dem bayerischen Kronprinzen Maximilian als Geschenk der Pfälzer zu dessen Hochzeit mit Prinzessin Marie von Preußen. Im Volksmund bürgert sich der Name „Maxburg“ ein.
Nach Plänen des Münchener Architekten August Voit soll die Maxburg zu einer Sommerresidenz umgebaut werden. Stilistisches Vorbild ist das ebenfalls unter Kronprinz Maximilian in neugotischem Stil umgebaute Schloss Hohenschwangau. Das schwindende Interesse des Kronprinzen sorgt für eine Einstellung der Bauarbeiten.
Der Landkreis Neustadt an der Weinstraße erwirbt die Schlossruine und ihr Umland aus dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Die Burgruine ist von Bäumen und Pflanzen überwuchert. Es folgen umfassende Aufräumarbeiten, u.a. die Beseitigung von meterhohen Schuttmassen.
Das Palasgebäude wird überdacht und mit Fenstern sowie mit einer Heizanlage versehen, um witterungsunabhängig Veranstaltungen durchführen zu können. Seit der Verwaltungsreform von 1969 ist der Landkreis Bad Dürkheimer Eigentümer des Hambacher Schlosses.
Aus Anlass des 150. Jahrestags des Hambacher Festes finden umfassende Restaurierungs- und Baumaßnahmen statt. Das Hambacher Schloss soll gleichermaßen Tagungs- und Dokumentationsstätte werden. Beim Innenausbau wird vor allem Holz und Schmiedeeisen verwendet. Im neu geschaffenen dritten Oberschoss informiert erstmals eine Dauerausstellung über die Ereignisse rund um das Hambacher Fest.
Das Hambacher Schloss soll ein moderner Veranstaltungs- und Ausstellungsort werden. Für Sanierung, Umbau und Modernisierung wird ein Realisierungswettbewerb ausgelobt, den das Büro Max Dudler gewinnt. Die nachfolgend erwähnten Baumaßnahmen werden vom Büro Max Dudler umgesetzt und von Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz finanziert.
Barrierefreie Erschließung des Hambacher Schlosses, u.a. durch den Einbau eines Aufzugs.
Die Säle des Schlosses werden umfassend modernisiert. Die historisierende hölzerne Decke des Festsaals wird durch eine nachtschwarze Decke ersetzt, in der Veranstaltungs- und Klimatechnik untergebracht ist.
Das Restaurant 1832 wird eröffnet.
Das Besucherhaus (Information sowie Ticket- und Museumsshop) wird eröffnet.
Der von Landschaftsarchitekt Ernst Bauermann gestaltete neue Schlosspark wird eingeweiht.
Weitere Infrastrukturmaßnahmen (barrierefreie Bushaltestelle mit angrenzendem Platz, neuer Fußgängersteg, Sanierung der Schlossauffahrt) werden abgeschlossen.