
Demokratieforum: „Demokratie & Journalismus – Verantwortung in Zeiten des Wandels“
In einer Zeit, in der die Demokratie unter Druck gerät, stehen Journalistinnen und Journalisten vor enormen Herausforderungen. Krieg, Klimakrise und Migration sind nur einige der Themen, die unsere Gesellschaft bewegen. Doch besonders brisant ist der Aufstieg antidemokratischer, rechtsextremer und rassistischer Bewegungen. Wie soll der Journalismus damit umgehen? Wie können Medien informieren, aufklären und einordnen, ohne diesen Kräften eine Bühne zu bieten?
Die Situation ist paradox: Einerseits ist es die Pflicht der Medien, über diese Entwicklungen zu berichten. Andererseits besteht das Risiko, durch Berichterstattung genau jene Kräfte zu stärken, die die Demokratie bedrohen könnten. Eine Partei, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird, ist mittlerweile zweitstärkste Kraft im Bundestag. Bei den anstehenden Landtagswahlen könnte sie sogar Ministerpräsidenten stellen. Wie kann, darf, soll Wahlberichterstattung aussehen?
Journalistinnen und Journalisten stehen vor einem Dilemma. Wo endet objektiver Journalismus, und wo beginnt die unbeabsichtigte Übernahme politischer Botschaften? Wie gehen Medien mit Populisten und Trollen auf Drittplattformen um? Und wie groß ist die Gefahr, im Wahlkampf durch mediale Reflexe das Agenda-Setting politischer Gruppen zu verstärken?
Mit SWR-Moderator Michel Friedman diskutieren Anette Dowideit, Chefredakteurin des Medienhauses CORRECTIV, Peter Müller, ehemaliger Verfassungsrichter und früherer Ministerpräsident des Saarlandes und Carsten Knop, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Wir laden herzlich ein, im Festsaal des Hambacher Schlosses dabei zu sein und bitten um Anmeldung per Mail an:
demokratieforum@hambacher-schloss.de
Frühere Veranstaltungen verpasst? Hier geht es zum SWR Demokratieforum Hambacher Schloss in der ARD-Mediathek!
https://www.ardmediathek.de/sendung/demokratieforum/Y3JpZDovL3N3ci5kZS8yNTA0MzYzMg
Wofür steht das SWR Demokratieforum Hambacher Schloss?
In der Tradition des Hambacher Fests und dem hiermit verbundenen Geist der Meinungsfreiheit und der Bürgerrechte diskutieren lebenserfahrene und streitlustige Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft auf dem Demokratie-Forum Hambacher Schloss. Politische, gesellschaftliche und kulturelle Themen von grundlegender Bedeutung werden aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln aufgegriffen.
Im Zentrum der kontroversen Debatten steht der „Geist der Gegenwart“ und die zentrale Frage, welche Werte, Ideen und Konzepte künftig unsere Gesellschaft noch zusammenhalten. Das kritische Bürgerforum bietet eine Bühne für substantielle Diskurse und fairen Konfliktaustausch.
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Moderator des SWR Demokratieforums: Michel Friedman

(c) Nicci Kuhn
Viermal im Jahr streitet er 90 Minuten lang mit seinen Gästen über Demokratie. Sein Ziel: Die Zuschauenden und Diskutierenden sollen mit Fragezeichen im Kopf nach Hause gehen und weiter über das Thema des Abends nachdenken. Verkürzte Darstellungen und plakative Statements mag er nicht.
Sich für Demokratie einsetzen, das ist Michel Friedman auch persönlich ein Herzensanliegen: „Demokratie bedeutet leben, Mensch sein. Ich möchte, dass auch meine Kinder frei leben.“ Gerade jetzt sei es entscheidend, sich für die Demokratie zu engagieren. „Wenn sich Demokraten und Demokratinnen jetzt nicht für die Demokratie engagieren, werden sie eines Tages nicht sagen können, ´Ich habe von nichts gewusst. Ich wasche meine Hände in Unschuld‘.“
Der deutsch-französische Publizist Michel Friedman wurde 1956 in Paris geboren und lebt in Frankfurt. Beim Berliner Ensemble empfängt er seit 2017 regelmäßig Gäste für das Format „Friedman im Gespräch“. Im Jüdischen Museum Frankfurt ist er als Moderator Teil der neuen Veranstaltungsreihe „Denken ohne Geländer“.
2023 erschien sein neues Buch „Schlaraffenland abgebrannt. Von der Angst vor einer neuen Zeit“. Friedman war jahrelang stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland sowie Herausgeber der Wochenzeitung Jüdische Allgemeine. Als Moderator wurde er mit der Sendung „Vorsicht! Friedman“ bekannt.